Dieses Jahr haben wir uns etwas sehr schwer getan und uns ganz spät entschlossen, wo wir hinwollen. Da wir noch nie an der Nordsee waren und dies außerdem die Gelegenheit war mit Pierre ein paar Tage zu verbringen, haben wir schließlich eine Ferienwohnung,
im "hohen Norden" auf der Halbinsel Eidersted gemietet. Auf Eidersted angekommen, war das Wetter mehr als bescheiden. Der Eintrag im Gästebuch beginnt so:
"Es ist so gemütlich im Spatzenhaus, es regnet draußen, wir wollen nicht raus!.....". An den Tagen als Pierre da war sind wir nur im heftigen Wind am Leuchtturm Westerheven, dem schönsten Leuchtturm Deutschlands,
spazieren gegangen und im Regen durch Husum gelatscht.
Natürlich muss man mit so was rechnen, wenn man im September an die Nordsee fährt. Das schlechte Wetter hatte auch sein Gutes, da wir so auch in 2 interessante Museen gegangensind, ins Multimar Wattforum, wo alle möglichen Seegetiere in riesigen Aquarien gezeigt werden und der Besucher nach modernster Museumspädagogik alles über das Wattenmeer mitgeteilt bekommt. In Husum waren wir im Nordseemuseum. Wir wissen jetzt über den Küstenschutz und die Geschichte von Nordfriesland Bescheid. Zum Glück hat es nicht durchgehend geregnet und wir hatten zum Schluss doch noch 2 schöne Tage, die wir für eine Bootsfahrt zu den Seehundbänken
vor der Eidesperre und zur Hallig Nordstrandischmoor nutzen konnten. Die Hallig liegt im Nationalpark Wattenmeer (jetzt auch UNESCO Weltnaturerbe). Wir waren dann etwas traurig, dass die Zeit schon vorbei war und haben uns vorgenommen zurückzukehren, dann aber zu einer anderen Jahreszeit bei hoffentlich besserem Wetter!
Wir haben uns langsam an das Ziel herangepirscht und Zwischenstopps eingelegt. Die erste Etappe unsrer Reise war Heilbronn, wo wir bei Freunden Station machten. Sie haben uns mit Speiss und Trank verwöhnt und eine exklusive Führung durch Bad Wimpfen mit uns gemacht.
Dann ging es weiter in die alte Heimat. Wir haben Grossmutti ins Auto geladen und sind nach Hemsbach. Volker hat uns mit einem guten Essen verwöhnt. Er hatte auch noch Tante Inge eingeladen
und der Tag ging mit Essen und Trinken und jeder Menge Klatsch und Tratsch aus Vergangenheit und Gegenwart ganz schnell vorbei. Es gab tatsächlich Anekdoten, die wir noch nicht gehört hatten.
Als nächstes war ein "Kulturstopp" an der Reihe. Bei dem Halt in Essen besichtigten wir die Zeche Zollverein
(UNESCO Weltkulturerbe, als Beispiel gelungener Industriearchitektur im Bauhausstil).
Das war natürlich besonders für Daniel als "Bergmann Nachkomme" interessant. Auf dem Gelände der Zeche ist auch das neue Ruhrmuseum untergebracht. Von der Zeche aus, genauer gesagt vom Dach des Gebäudes in dem das Ruhrmuseum und das Besucherzentrum ist, hat man einen fantastischen Blick auf das gesamte Ruhrgebiet und sieht erst einmal wie nahe die Städte beieinanderliegen. Bei der Führung und im Museum wird einem bewusst, was für einen gewaltigen Wandel das Ruhrgebiet machen musste und noch macht. Von der alles prägenden Bergbauindustrie hin zu etwas neuem und einer diversifizierten Industrielandschaft.
Nach der Kultur gings zu unsren Freunden nach Bad Münder. Es hätte eigentlich regnen sollen, aber das Wetter war besser als vorhergesagt und wir waren Pilze sammeln. Die Ausbeute war sagenhaft!
Auf dem Heimweg haben wir bei unsren Verwandten in Eisenach haltgemacht, die wir auch schon ewig nicht mehr gesehen haben. Die Gelegenheit war günstig noch einen weiteren Nationalpark abzuhaken, den Nationalpark Hanich, der ganz das Gegenteil vom Wattemeer ist.
Es werden noch ein paar Bilder folgen. Aber das ist der Fluch der Digitalfotographie. Man knipst darauf los, hat 1000 Photos und muss dann eine Auswahl treffen.