Dienstag, 24. Juni 2008

In den Ferien - en vacances en Ardèche


Unser Ferienblog zieht sich etwas in die Länge, hauptsächlich, weil - der Digitalkamera sei Dank, wir ca 500 Photos gemacht haben. Eine Auswahl zu treffen ist absolut kompliziert.
Wir haben eine Ferienwohnung in aus ein paar Häuser bestehenden Weiler (14 Einwohner) gemietet.

Les Vans selber ist ein sympathischer Marktflecken mit ca 2500 Einwohnern. Es macht aber vielmehr her als ein Dorf vergleichbarer Größe in Deutschland, weil es eine gewisse Mittelpunktsfunktion für alle die Weiler und kleine Dörfchen in der Umgebung hat. Es hat vor allem einen großen Markt,

so typisch französisch, wo man Alles kaufen kann, was man braucht (oder auch nicht). Selbstverständlich hauptsächlich regionale Spezialitäten zum Essen und Trinken. Wir haben uns auch mit einem kleinen Vorrat an Köstlichkeiten eingedeckt. Hier sind noch ein paar Bilder von unsrem Feriendomizil und Les Vans.

Die Ardèche war vor durch die schwierige geographische Lage vor der Erschließung durch gute Strassen ziemlich isoliert und sehr arm. Es gab vor 150 Jahren mehr Einwohner als heute. Die kleinen Weiler waren mehr oder weniger Selbstversorger. An den Berghängen wurden auf Terrassen Oliven, Wein und anderes Obst angebaut, vor allem aber Esskastanien. Kastanien waren quasi das Grundnahrungsmittel. Die Waren wurden mit Eseln ins Tal gebracht und was nicht selber verbraucht wurde getauscht. In vielen Familien reichte die Landwirtschaft nicht zum Leben und der Ernährer musste in einem der Bergwerke (inzwischen sind die alle zu) arbeiten und war lange Zeit abwesend.

Darum ist es kein Wunder, dass die Bevölkerung seit dem 1. Weltkrieg und dann massiv in den sechziger Jahren die Gegend verlies und sich das Land langsam entvölkerte. Zurückgeblieben sind malerische Dörfer

und die teilweise verwilderten Terrassen sind wunderschön. Dazu kommen noch die wildromantischen Flusstäler

und mindestens im Sommer wunderbares Wetter. Fertig ist das perfekte Feriengebiet.

Inzwischen werden immer mehr der alten Häuser restauriert und oft von Rentnern bewohnt. Entweder von solchen, die ursprünglich von hier stammen, zum
Geldverdienen weg mussten. Außerdem natürlich auch solche, die die Gegend in den Ferien kennen gelernt haben und sich dann wegen des angenehmen Klimas niederlassen, auch sehr viele Holländer und Deutsche. Die touristische Infrastruktur ist inzwischen auch gut ausgebaut, es gibt jede Menge Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze. Im Sommer muss ganz schön was los sein, speziell in der Nähe der größeren Flüsse, da diese ein Eldorado für Kanufahrer sind und die Hänge darum ein Paradies für Kletterer.

Wir waren aber außerhalb der Saison und konnten, auch wenn das Wetter nicht immer ideal war, die Gegend genießen. Wir haben wunderschöne Wanderungen gemacht. Die Landschaft war noch grün und die Blumen blühten.


Leider war das Wasser zum Baden entschieden zu kalt, nicht einmal 15°C und nur aus Prinzip habe ich mich mal in die Fluten gewagt.

Auf dem Heimweg haben wir dann noch Station in Burgund gemacht.
Wir haben in Meursault übernachtet und uns dort auch mit ein paar Flaschen für eine besondere Gelegenheit eingedeckt. Dann noch Beaunne, es lohnt sich die Stadt und besonders das mittelalterliche Krankenhaus zu besichtigen.

Ein letzter Halt zu einem Picknick an einem Kanal und dann waren die Ferien leider schon wieder vorbei.